Auch wenn in Deutsch­land lei­der nicht rechts­kräf­tig, eröff­net eine freie Trau­ze­re­mo­nie Braut­paa­ren dafür aber gro­ße Fle­xi­bi­li­tät. Im Gegen­satz zur stan­des­amt­li­chen oder kirch­li­chen Trau­ung kann sie ganz nach eure Wün­schen und Vor­stel­lun­gen gestal­tet wer­den. Ist die Traum­lo­ca­ti­on ist auf lan­ge Zeit aus­ge­bucht kann man auch auf den eige­nen Gar­ten aus­wei­chen. 

Vie­le der Braut­paa­re über­se­hen bei ihrer Pla­nung aber eini­ge nicht so ganz unwich­ti­ge Din­ge. Wo auch immer ihr vor­habt eure freie Trau­ung zu machen – damit ihr von eurer frei­en Trau­ung auch schö­ne Hoch­zeits­fo­tos bekommt, gibt es eini­ge Punk­te, die ihr unbe­dingt beach­ten sol­let. 

Inhaltsverzeichnis

1. Die richtige Uhrzeit der freien Trauung ist entscheidend

Die rich­ti­ge Uhr­zeit eurer frei­en Trau­ung ist der ent­schei­den­de Fak­tor, für eine gelun­ge­ne Zere­mo­nie und für tol­le Hoch­zeits­fo­tos. Je nach­dem wo und zu wel­cher Jah­res­zeit ihr hei­ra­tet, kann die per­fek­te Uhr­zeit für den Start eurer Trau­ze­re­mo­nie unter­schied­lich sein.

Plant ihr eure Zere­mo­nie im Som­mer, soll­tet ihr mit eurer frei­en Trau­ung nicht vor 16 Uhr star­ten. So roman­tisch eine Som­mer­hoch­zeit klin­gen mag, schnell das eine kör­per­li­che Grenz­erfah­rung für alle Betei­lig­ten wer­den. Nie­mand (ganz beson­ders die männ­li­chen Bege­lei­tun­gen) möch­te bei 35° Grad in der pral­len Son­ne sit­zen.

Es wird schwer schö­ne Hoch­zeits­fo­tos von euch und euren Gäs­ten zu bekom­men, wenn ihr schwit­zend in der pral­len Son­ne sitzt, alle Gäs­te Son­nen­bril­len tra­gen oder die Augen zuknei­fen. Von vor­pro­gram­mier­ten Son­nen­brän­den ganz zu schwei­gen.

Bei der Wahl der Uhr­zeit soll­tet ihr eben­falls dar­auf ach­ten, das zwi­schen der frei­en Trau­ung und Abend­essen nicht all zu viel Leer­lauf ent­steht. Eine hung­ri­ge und gelang­weil­te Meu­te möch­te nie­mand auf sei­ner Hoch­zeits­fei­er haben. Auch mit Kaf­fee und Kuchen wird die Zeit ewig lang bis zum Abend­essen. Wie der per­fek­te Tages­ab­lauf aus mei­ner Erfah­rung aus­sieht, erfahrt ihr hier.

2. Wählt einen guten Platz für eure freie Trauung

Damit es bei eurer frei­en Trau­ung auch schö­ne Hoch­zeits­fo­tos von euch und den Gäs­ten gibt, soll­tet ihr den Lauf der Son­ne berück­sich­ti­gen. Habt ihr die Chan­ce im Schat­ten zu sit­zen – pri­ma. Wenn nicht ach­tet dar­auf, dass ihr bei der frei­en Trau­ung nicht fron­tal in die Son­ne guckt.

Idea­ler­wei­se setzt ihr euch so, dass die Son­ne ent­we­der hin­ter eurem Rücken ist oder von der Sei­te kommt. Das mit den Son­nen­bril­len und zuge­knif­fe­nen Augen hat­te ich ja bereits erwähnt. Sprecht mit dem Anprech­part­ner der Hoch­zeits­lo­ca­ti­on über die Mög­lich­kei­ten.

3. Entscheidet euch für eine offene Aufstellung der Stühle

Lei­der viel zu oft, sitzt das Braut­paar mit dem Rücken zu sei­nen Hoch­zeits­gäs­ten. Auf die­se Wei­se könnt ihr eure Gäs­te nicht sehen und eure Fami­lie und Freun­de kön­nen eure Emo­tio­nen nicht ver­fol­gen. So wird die Trau­ze­re­mo­nie schnell unper­sön­lich. Das ist scha­de, denn mir als Hoch­zeits­fo­to­graf bleibt da häu­fig nur die Mög­lich­keit, euch von vor­ne zu foto­gra­fie­ren.

Abwechs­lung­rei­cher und per­sön­li­cher wird es, wenn ihr mit euren Gäs­ten und eurem Trau­red­ner ein Drei­eck bil­det. Jeder kann euch sehen, die Trau­ze­re­mo­nie wird viel inti­mer und ich als Hoch­zeits­fo­to­graf kann euch von meh­re­ren Sei­ten foto­gra­fie­ren. So bekommt ihr sogar noch mehr Hoch­zeits­fo­tos aus ver­schie­de­nen Per­spek­ti­ven. Sprecht auch hier früh­zei­tig am bes­ten mit dem Ansprech­part­ner der Loca­ti­on. 

4. Handyverbot während der Zeremonie und des Auszugs

Hand aufs Herz. Nie­mand, wirk­lich nie­mand, hat etwas davon eure freie Trau­ung mit dem Han­dy zu fil­men oder zu foto­gra­fie­ren. Nie­mand hat etwas davon, wäh­rend eures Aus­zugs ins Bild zu sprin­gen und ein Foto mit sei­nem Han­dy zuma­chen (außer man legt es dar­auf an, dem Braut­paar und dem Hoch­zeits­fo­to­gra­fen, die Hoch­zeits­fo­tos zu ver­sau­en).

Daher lege ich euch nahe, euren Gäs­ten, wäh­rend der frei­en Trau­ung ein Han­dy­ver­bot aus­zu­spre­chen. Eure Gäs­te sol­len eure freie Trau­ung gemein­sam mit euch erle­ben und genie­ßen. Auf Kon­zer­ten emp­fin­de ich das schon als schlimm. Auf Hoch­zeit ist es ein No-Go. Es sieht auch ein­fach nicht schön aus, wenn auf euren Hoch­zeits­fo­tos stän­dig Han­dys im Hin­ter­grund zu sehen sind.

Bit­tet ein­fach euren Trau­red­ner kurz vor Beginn eurer frei­en Trau­ung, das The­ma anzu­spre­chen. Nach der Trau­ung dür­fen eure Gäs­te dann ger­ne wie­der vie­le Fotos machen! Das gilt im übri­gen für alle Arten der Trau­ung.

5. Live-Musik während der Trauung

Wer kennt es nicht: Live-Musik bewegt uns mehr, als Musik vom Band. Daher mei­ne kla­re Emp­feh­lung: Live-Musik wäh­rend eurer frei­en Trau­ung. Euer per­sön­li­cher Song inter­pre­tiert von einer guten Sän­ge­rin oder einem guten Sän­ger. Da bleibt sel­ten ein Auge tro­cken. Was uns wie­der zu authen­ti­schen Hoch­zeits­fo­tos bringt :).

6. Traubogen, Dekoration und Blumen passend für euer Hochzeitsmotto

Was sich auf Hoch­zeits­fo­tos immer gut macht sind Trau­bo­gen, Deko­ra­ti­on und natür­lich Blu­men. Anstel­le von Schnitt­blu­men könnt ihr auch klei­ne Topf­pflan­zen neh­men – Macht sich pri­ma als Gast­ge­schenk. Ihr habt ein Mot­to für eure Hoch­zeit? Trau­bo­gen und Deko­ra­ti­on gibt es mitt­ler­wei­le in unzäh­li­gen Vari­an­ten und For­men im Ver­leih, pas­send für euer Hoch­zeits­mot­to. Ger­ne emp­feh­le ich euch ein paar mei­ner Dienst­leis­ter­kol­le­gen.

7. Wählt ein Ritual, welches zu euch passt.

Ritua­le müs­sen nicht kit­schig sein. Ihr soll­tet nichts tun, was ihr nicht mögt. Denkt immer dran, es ist eure Hoch­zeit. Moder­ne Ritua­le kön­nen eine wah­re Berei­che­rung für eure freie Trau­ung sein.

8. Nehmt euch Zeit beim Auszug

Neben all den klei­nen Momen­ten die wäh­rend einer Trau­ze­re­mo­nie pas­sie­ren, ist der Aus­zug eines mei­ner per­sön­li­chen High­lights. Ihr habt euch das »Ja-Wort« gege­ben und seid frisch ver­hei­ra­tet. Die gan­ze Anspan­nung wird sicher­lich spä­tes­tens jetzt ver­flo­gen sein. Jetzt lauft ihr den Gang ent­lang an euren Liebs­ten und dürft ich euch fei­ern las­sen. Der per­fek­te Zeit­punkt für Sei­fen­bla­sen (oder Kon­fet­ti, wenn es unbe­dingt sein muss). 

9. Sucht es euch ein entspanntes, schattiges Plätzchen für die Glückwünsche

Direkt nach dem Aus­zug ist es Zeit für die Gra­tu­la­tio­nen. Alle Gäs­te freu­en sich rie­sig mit euch. Zeit für Umar­mun­gen und Emo­tio­nen. Sucht euch dafür ein ent­spann­tes und schat­ti­ges Plätz­chen, je nach Grö­ße der Hoch­zeits­ge­sell­schaft kann das etwas dau­ern. Der per­fek­te Zeit­punkt um tol­le Fotos von euren Gäs­ten zu machen.

10. Habt einen Plan B für schlechtes Wetter

Ich möch­tet es nicht beschwö­ren, aber wenn ihr eure freie Trau­ung im Frei­en plant, soll­tet ihr eine Schlecht-Wet­ter-Alter­na­ti­ve als Back­up haben. Egal zu wel­cher Jah­res­zeit und egal wo. Es gibt kei­ne Garan­tie für schö­nes Wet­ter.

Plant bereits bei der Suche nach einer Hoch­zeits­lo­ca­ti­on mit ein, dass das Wet­ter auch mal nicht so schön sein kann. Ihr möch­tet euch nicht kurz vor eurer Hoch­zeit um eine Alter­na­ti­ve küm­mern müs­sen. Auch hier gilt: Sprecht mit Ansprech­part­ner der Hoch­zeits­lo­ca­ti­on. Viel­leicht gibt es einen schö­nen Raum, den man in den man kurz­fris­tig aus­wei­chen kann? Ist es mög­lich die freie Trau­ung zu über­da­chen?

11. Haltet die Wege kurz

Ach­tet schon bei der Wahl der Loca­ti­on für eure Hoch­zeit auf kur­ze Wege. Zu blöd, wenn die unter­schied­li­chen Sta­tio­nen zu weit aus­ein­an­der lie­gen und zu viel Zeit im Auto drauf geht und noch Park­plät­ze gesucht wer­den müs­sen.

Bes­ser noch: sucht euch eine Loca­ti­on, wo vom Get­ting Rea­dy, über eure freie Trau­ung bis zur Par­ty alles statt­fin­den kann. Das hält den Stress­le­vel nied­rig.

Noch ent­spann­ter wird es, wenn ihr bereits einen Tag vor­her anreist. Ihr habt noch mehr Zeit, die ihr mit euren Freun­den ver­brin­gen könnt. Weni­ger Stress, bedeu­tet mehr Ent­span­nung und bes­se­re Hoch­zeits­fo­tos.

12. Bleibt entspannt

Die ers­te und wich­tigs­te Regel für euren gro­ßen Tag lau­tet: Bleibt ent­spannt und macht euch nicht so viel Stress. Erst recht nicht, wie ihr auf den Fotos aus­seht, denn ihr wer­det eh groß­ar­tig aus­se­hen. Wenn auf den Tischen nur zwei Blu­men anstel­le von vie­ren ste­hen, ganz ehr­lich, am Ende des Tages inter­es­siert es nie­man­den mehr.

Wich­tig ist, dass die Basics pas­sen und wenn Klei­nig­kei­ten schief gehen … so what. Nehmt es mit Humor. Ihr wer­det hei­ra­ten und hin­ter­her seid ihr Mann und Frau. Fei­ert die Lie­be und genießt euren Tag. Das ist das Wich­tigs­te. Punkt.

Ihr plant eine freie Trau­ung und möch­tet von eurer Zere­mo­nie natür­li­che und authen­ti­sche Hoch­zeits­fo­tos? Mel­det euch und wir quat­schen über eure Plä­ne und über eure Hoch­zeit.

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